Wie verläuft unser Praktikum?

Woche 1

Aus Janas Sicht: An unserem ersten Tag in der Einrichtung war ich sehr aufgeregt. Ich habe mir viele Gedanken darum gemacht, wie wir wohl empfangen werden, ob ich mich mit den Kollegen gut verstehe, wie die Kinder auf mich reagieren. 

Als wir ankamen, wurden wir direkt herzlich von den Mitarbeitern begrüßt. Alle wussten Bescheid, dass wir kommen, und waren froh uns zu sehen. An diesem Tag waren quasi noch Ferien, es gab nur eine Betreuung für die Kinder, deren Eltern schon wieder arbeiten mussten. Dadurch war der Ablauf sehr entspannt. Unsere Ansprechpartnerin hat uns in der Einrichtung herum geführt und uns den Kindern vorgestellt. Die Kinder wirkten sehr neugierig, da Praktikanten aber nichts neues sind, haben sie sich schnell ihrem üblichen Spiel gewidmet. Somit hatten wir genug Zeit uns mit der Einrichtung vertraut zu machen. 

Wir bekamen sofort einen Schlüssel, um die Räume auf- und abschließen zu können. Ich habe mich in der Einrichtung sofort wohl gefühlt. Auch die Kollegen waren sehr hilfsbereit. 

Trotzdem war immer noch Unsicherheit vorhanden: Ich habe versucht, mich an dem Handeln der Fachkräfte zu orientieren, um mich in  ihre Arbeitsweise einzufinden. 

Der erste Kontakt zu den Kindern gestaltete sich einfach: Ich habe mich im Zeichenraum aufgehalten und mich mit einer Kindergruppe unterhalten. Zwischenzeitlich wusste ich nicht wirklich, was ich tun soll. Es war schwer, auf die Gespräche der Kinder einzugehen, da sie sich untereinander nur auf dänisch unterhielten. Trotzdem waren Gespräche möglich und ich konnte einige Kinder kennen lernen. Allerdings hatte ich Bedenken, was die Anzahl der Kinder angeht: Wie soll ich mir alle Namen merken? Es waren viel mehr Kinder, als ich es aus eine Kindergartengruppe gewohnt war. Ich bin allerdings zuversichtlich, bald viele Namen zu kennen.

Auch der Rest der ersten Woche verlief für mich sehr gut: Ich komme gut mit den Kollegen klar und kann mich mit nahezu allen auf deutsch oder englisch verständigen. Der Tagesablauf ist zunächst eine Umgewöhnung (mehr dazu: Unsere Einrichtung), doch auch daran werde ich mich gewöhnen können. Was ich besonders toll am Tagesablauf finde: Die täglichen Personal - Meetings. Jeden Tag ist für eine halbe Stunde eine Besprechung eingeplant, in der über alles gesprochen werden kann. Welche Kinder fehlen heute? Was ist mit Kind XY los/ Was sollten alle wissen? Wer arbeitet heute wann und wo? Auch persönliche Anliegen der Mitarbeiter finden hier Platz. 

Ich finde dieses System so toll, weil so jeder die gleiche Information bekommt und jeder die Chance hat, etwas dazu zu sagen.

Für uns gab es immer jemanden, der übersetzt hat, da die meisten Dinge auf dänisch besprochen wurden. Das finde ich sehr aufmerksam von den Kollegen und so haben wir auch die Möglichkeit, direkt zum Thema etwas zu sagen.

Die erste Woche verlief für mich sehr vielversprechend und ich bin gespannt, was mich in den nächsten Wochen erwartet.

 

 

 

Aus Dennis Sicht: Der erste Tag war sehr aufregend. Man wusste schließlich noch nicht wie die Menschen so sind, mit denen man die nächsten Wochen zusammen arbeitet. Auch war ich sehr gespannt darauf, wie die Kinder sind.

Der erste Tag war noch wie ein Ferientag, demnach war der Alltag etwas anderes gestaltet.

Über den Verlauf der Woche, gewöhnte man sich sehr schnell an die neuen Situation in der Einrichtung und ich glaube, dass das Praktikum eine Menge Spaß machen wird.

Die Erfahrung, die ich bereits mit den Kindern machen konnte, waren meistens sehr positiv. Die Kinder haben sehr schnell verstanden, dass ich nur deutsch spreche und nahmen viel Rücksicht darauf, dennoch respektierten und sahen die Kinder mich als Erwachsener.

Mit den Kollegen komme ich größtenteils gut klar. Sie sind wirklich sehr hilfsbereit und versuchen uns viel zu helfen, was die sprachlichen Barrieren angeht.

Es gab immer jemanden, der für uns die Diensbesprechungen und sonstiges übersetzt hat, da viele Dinge auf dänisch besprochen wurden. So bekamen auch wir die Möglichkeit etwas zum Thema zu sagen.

 

 


Woche 2

Aus Janas Sicht:  Nun ist auch die zweite Woche vorbei. Die Zeit vergeht wirklich schneller, als ich es erwartet habe. Mittlerweile komme ich besser mit dem Tagesablauf klar und verstehe, wann ich wo sein muss. Auch die Beziehungen zu den Kindern werden immer besser. Die Kinder nehmen mich als Ansprechpartner für sich wahr und fragen mich genauso wie die anderen Mitarbeiter, wenn es ein Problem gibt. Ich arbeite momentan mit den 0. und 1. Klassen, was mir viel Freude bereitet. 

Wir hatten auch ein Treffen mit unseren drei Anleitern, um unsere Praxisaufgaben zu besprechen. Wir haben auch darüber gesprochen, wie es uns in der Einrichtung und in Kopenhagen allgemein geht. Wir haben wirklich Glück mit dieser Einrichtung, weil alles sehr hilfsbereit und aufgeschlossen sind. Ich fühle mich nicht wie "irgendeine Praktikantin", sondern fühle mich als Mitarbeiter angenommen. 
Als wir ein bisschen Zeit hatten, hat unsere Anleiterinnen sich mit uns zusammengesetzt und uns auf einer Karte ein paar Spots gezeigt, die sehenswert sind. Das habe ich als sehr hilfreich empfunden, da man in dieser großen Stadt sonst schnell mit den Sehenswürdigkeiten überfordert ist. 

Was ich auch sehr toll finde: Wir bekommen viele Möglichkeiten, uns mit den Kindern vertraut zu machen. Zum Beispiel durfte ich an einem Tag einer Klasse ein Buch vorlesen. Ich habe gemerkt, dass die Kinder so bemerkt haben, dass ich ich ein Ansprechpartner für sie bin. Schließlich lesen ihnen sonst nur die "richtigen" Fachkräfte vor. Für viele mag das eine Kleinigkeit und etwas ganz normales sein, ich kannte es aus Deutschland allerdings nicht so, das Praktikanten direkt "mittendrin" sind. 

Mir macht die Arbeit in der Einrichtung immer mehr Spaß und ich hoffe, dass es so positiv für mich weiter geht! :)

 

 

 

Aus Dennis Sicht: Man fühlt sich in der Einrichtung nun sehr wohl und akzeptiert. Dieser Status als " Praktikant ", den man von vorherigen Praktikas kennt ist nicht wirklich existent. Ich werde wie ein Mitarbeiter behandelt, was ich als äußerst positiv empfinde. Alle meine Zweifel, die ich bezogen auf die Arbeit in der Einrichtung hatte, sind verflogen.

Nachdem man sich hier einlebte und alles seinen geregeleten Ablauf hat, fühlt sich das Stadtleben schon merkwürdig vertraut an. Aber was mich wohl am meisten überrascht, sind die Orte welche man hier finden kann. Mitten in der Stadt sind lauter Parks und grüne Flächen. Ich als geborener Dorfmensch und Naturliebhaber, finde das äußerst entspannend :D

Selbst der Friedhof, welcher nur einen Katzensprung von hier entfernt ist, ähnelt keinem Friedhof wie man ihn eigentlich kennt. Dieser Friedhof wirkt wie ein großer Abschnitt aus einem Wald, wo am Rande des Weges ab und an mal ein Grabstein steht. Es fühlt sich schon fast..... magisch an ^^


Woche 3

Aus Janas Sicht: Auch die dritte Woche ging super schnell vorbei. Ich habe in dieser Woche verstärkt gemerkt, dass die Kinder nun wissen, wer ich bin. Sie sprechen mich häufiger an und erzählen mir auch mehr als in den Wochen zuvor. Außerdem plane ich momentan ein Angebot mit den Kindern. Mehr dazu im nächsten Wochenbericht. Da werde ich die Aktivität nämlich gleich zwei Mal durchführen. Ein Mal mit den 0.Klassen und ein Mal mit den 1.Klassen. Ich bin gespannt, wie das klappen wird :) Diese Woche hatten wir auch das erste große Personal Meeting. Das war für uns wirklich sehr anstrengend, wir haben um 9.30 Uhr angefangen zu arbeiten, bis 16.30 Uhr. Um 17.00 Uhr fing dann das Meeting gemütlich mit gemeinsamen Essen an. Anschließend gab es einige Punkte zu besprechen, das Meeting dauerte bis 20.00 Uhr, es war ein sehr langer Tag für uns.

Die Meetings unterscheiden sich sehr zu denen aus Deutschland. Es wurde viel über den Umgang mit Kindern bei Konflikten gesprochen, genauso darüber, den Kindern nicht zu viele Anforderungen zu stellen, damit sie diese erfüllen können. Dennis und mich hat dieser Vortrag etwas verwirrt, denn es ging wirklich über Sachen, über die man in der Ausbildung sehr oft spricht und die für jeden Angestellten selbstverständlich sein sollten. 

Für uns war das Meeting doppelt so anstrengend, da wir denen, die auf dänisch etwas erzählt haben zuhören wollten, aber genauso auch unseren "Übersetzern" zuhören wollten. 

Ansonsten verlief die Woche wieder sehr positiv. So langsam fangen wir an, die Vorgehensweisen zu hinterfragen, was keineswegs negativ gemeint ist. In den ersten zwei Wochen musste ich mich erst einmal einfinden und nun kann ich mir Gedanken darüber machen, was für mich Sinn macht und was nicht.

Zum Beispiel habe ich auch bei dem Personal Meeting angesprochen, dass die Kinder sich immer nur das gleiche Spiel wünschen und meiner Meinung nach auch mal etwas anderes angeboten werden sollte, um alle Kinder zu erreichen. Dies werde ich mit meinem Angebot in der nächsten Woche versuchen. Auch eine Mitarbeiterin hat nach meinem Einwand ein anderes Spiel mit den Kindern gespielt. 

 

 

 

Aus Dennis Sicht: Joa.... die dritte Woche ist um. ^^ Zeit ist wohl relativ.

Nach der dritten Woche läuft alles bereits wie am Schnürchen. Die anfänglichen Schwierigkeiten sind ansich komplett verschwunden und der leichte Unmut ist aufgelöst. Auch schreite ich mit meiner geplanten Aktivität gut voran :D

 

Am Wochenende war ich in dem Freistaat Christiania.... es war einfach unglaublich. Die Eindrücke die man dort sammeln konnte sind unbeschreiblich. Die Menschen sind hier einfach sehr offen und nett. Jeder Mensch, der sich gerne in der Natur aufhält und weiß, wie man das Leben genießt.... sollte dorthin ^^

Gleichzeitig habe ich entdeckt, wie wahnsinnig praktisch es ist in einer Stadt " PokemonGO " zu spielen :D
Das was ich hier an einem Tag erreiche.... schaffte ich in meinem Dorf vielleicht in einer Woche... ein großer Pluspunkt^^

Dennoch sehnt man sich nach dieser Zeit schon etwas nach seiner Familie, nach seinen guten Freunden oder einfach nach den vertrauten Ortschaften aus meinem Heimatdorf :).